Samstag, 25. Januar 2014

Gastbeitrag vom Chef


Ich bin Ba´al. Ein Jäger, ein Fährtensucher, ein Löwenhund.

Heute war ich mit meinem Chef im Wald. Der hat den ganzen Tag nur herum getrödelt, so dass wir heute erst später loskamen. Aber als er seinen Pullover angezogen hatte, wusste ich es. Menschen sind komisch, ihr Fell ist nicht angewachsen. Jetzt geht es endlich los. Wir fahren in den Wald. Mit einem schwarzen, kleinen, beweglichen Vehikel. Ich muss immer hinten sitzen, das ist aber irgendwie cool, da kann ich durch die Scheiben sehen. Ich stehe dann immer hinten auf der Rückbank und passe darauf auf, dass mein Chef den Weg auch findet. Der ist nämlich ein Orientierungslegasteniker … Aber ich bringe ihn schon sicher an mein Ziel.

Heute waren wir im Wald, also richtig im Wald, abseits der breiten Wege. Stellt euch vor, trotz der kümmerlichen Nase von meinem Chef, er hat doch tatsächlich einige leckere Brocken unter dem Laub gefunden die ich nicht gerochen habe.


Heute sind wir in der Abenddämmerung gelaufen. Erwähnte ich schon, dass mein Chef den ganzen Tag vertrödelt hatte? Da auf einmal: „Uhuu Uuuhu huuu“. Boah, wat spannend. Das habe ich noch nicht gehört vorher. Ich kann gar nicht sagen wo das herkommt. „Uhuu Uuuhu huuu“. Ich bleibe stehen, angespannt, erwartungsvoll. Schaue zum Chef. Der steht auch. Wir lauschen. „Uuuuhuuuuu“. Ich gehe ein paar Schritte vor. „Uhuuu Uuuhu“. Ich gehe ein paar Schritte zurück. „Uhuuu“. Ja, ich kann das Geräusch triangulieren. Ich ziehe an „der doofen“ Schleppleine. Mein Chef steht da nur rum. Ich sehe ihn an, erwartungsvoll. Auffordernd ziehe ich an der Leine. Er kommt hinterher. Bleibt aber auf dem Weg. Viel zu langsam. Er pfeift zweimal. Das heißt zurückkommen zu ihm, das heißt Futter. „Uuuhuuu“. Meine Ohren richten sich auf, da ist es wieder, es kommt aus der Richtung, vor uns. Futter. „Uuhuuu“. Futter. Ich drehe mich zum Chef. Wieder der Doppelpfiff. „Uhuuuu“. Ich renne auf den Chef zu, setze mich vor ihn. „Uhuuu“. Er gibt mir Futter. Ich fresse. „Uuuuhuu Huuu Uhuuu“. Ich weiß wo der Uhu sitzt, aber ich bleibe lieber beim Futter. Wir gehen weiter. Ich laufe dicht bei ihm, schau zu ihm hoch. Er spricht lobend mit mir. Er greift in die Tasche und gibt mir Futter. Hah, Menschen sind doof, den ollen Uhu hätte ich eh nie gekriegt. Aber das Futter, das schon.     

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